Es kommt nicht jeden Tag vor, dass Häftlinge im Großherzogtum “Spaß” daran haben, das Szenario von Prison Break nachzuspielen. Der letzte Ausbruch aus einer geschlossenen Strafvollzugsanstalt fand im Februar 2007 statt. Die Einrichtung in Schrassig hatte damals die Spur eines ihrer “Insassen” verloren, der am Ende seines Spaziergangs in einem Hof die Flucht ergriffen hatte. Nachdem er über zwei Mauern geklettert war, zwei Zäune und drei Reihen Stacheldraht durchbrochen hatte, war er der Wachsamkeit der Wärter entgangen.

Seitdem haben die verstärkten Überwachungssysteme, die vielen Kameras und die Einstellung von mehr Personal wohl dazu geführt, dass die Gefangenen nicht mehr so schnell an die frische Luft wollen wie geplant. Dies gilt insbesondere für die strengen Haftanstalten (Schrassig und das zuletzt eröffnete Uerschterhaff in Sanem).

In der Tat, räumt die Gefängnisverwaltung für das halboffene Zentrum in Givenich ein, ist die Situation etwas anders. So wurden im Jahr 2022 zwei Ausbrüche und – allerdings – zwölf “Nichtrückkehrer” registriert. Das CPG beherbergt nämlich Personen, die draußen eine Tätigkeit ausüben können, aber zurückkehren müssen, um die Nacht in der Zelle zu verbringen.

Zurück zur Box … Gefängnis

Es versteht sich von selbst, dass dieses “Vertrauen” nicht allen in Luxemburg inhaftierten Personen gewährt wird. Die Maßnahme dieser Halbfreiheit ist als erster Schritt zur Wiedereingliederung gedacht. Für ein Dutzend Personen war die Rückkehr “in die Normalität” offensichtlich dringend erforderlich.

Systematisch kehrt ein Verurteilter, der einen Fluchtversuch unternommen hat oder in Givenich nicht zurückgekehrt ist, in ein klassisches Gefängnis zurück, also nach Schrassig. Das ist logisch, denn Givenich bietet aufgrund seiner halboffenen Bauweise “ein ständiges Fluchtrisiko“.

Das Gefängnisregime des unweit von Rosport-Monpach gelegenen Zentrums sieht außerdem vor, dass im Falle einer verspäteten Rückkehr Strafen gegen den Fehlbaren verhängt werden können. “Dies kann der Entzug von Vergünstigungen und persönlichen Gegenständen sein”, informiert die Gefängnisverwaltung. Aber auch die Verrichtung einer (unbezahlten) Reinigungs– oder Reparaturarbeit für eine Dauer von bis zu 40 Stunden”.

Innerhalb von 28 Jahren sind 17 Häftlinge einfach vom Radar der Gefängnisverwaltung verschwunden… Dasselbe gilt für die luxemburgische und sogar internationale Polizei, die nach ihnen sucht.

 

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