2021 wird als das Jahr aller Rekorde für LuxairCARGO in die Geschichte eingehen. Inmitten der Covid-Krise hatte das Unternehmen, das für die Fracht am Flughafen Luxemburg zuständig war, fast eine Million Tonnen Güter durchgeschleust. Damit wurde der Standort zum achtgrößten Frachtdrehkreuz Europas. Auch wenn der Frachtverkehr in den letzten beiden Jahren zurückgegangen ist, ist das Cargo Center noch weit davon entfernt, eine Flaute zu erleben.

Dennoch gab Luxair (die 35 % an LuxairCARGO hält) im Mai dieses Jahres ihre Absicht bekannt, nicht mehr in diesem Frachtbereich tätig zu sein. Die nationale Fluggesellschaft, die mehr an der Be- und Entladung von rund 6.880 Flugzeugen pro Jahr interessiert ist und sich auf ihren Passagierdienst konzentrieren muss, hat nicht an der öffentlichen (europäischen) Ausschreibung teilgenommen, die den künftigen Betreiber für die nächsten sieben Jahre bestimmen sollte.

Auf den ersten Blick hätten sich drei Firmen beworben. Als “natürlicher Kandidat” hat sich Cargolux freiwillig gemeldet. Die Hoffnungen der 1.200 Beschäftigten des Unternehmens richten sich derzeit auf den luxemburgischen Betreiber (mit interessanten finanziellen Ergebnissen). Die Entscheidung wird jedoch erst im kommenden Oktober fallen.

Der Minister wird befragt

Die Belegschaft stochert derzeit im Nebel herum. Wird die gesamte Belegschaft weiterbeschäftigt (eine Bedingung der Ausschreibung)? Wird der Tarifvertrag für die Mitarbeiter mit dem neuen Käufer verlängert? Werden die Preisvorteile für Privatflüge mit Luxair abgeschafft? Dies sind nur einige der Fragen, die in den Reihen der Beschäftigten laut werden.

Ein nächstes Treffen zwischen der Geschäftsleitung von LuxairCARGO und der Delegation soll noch vor Beginn des neuen Schuljahres stattfinden. Dabei wird es natürlich um die möglichen ausländischen und nationalen Investoren gehen, aber auch um das große Geld. Denn das luxemburgische Cargo Center muss nach seiner erfolgreichen Tätigkeit weiter ausgebaut und modernisiert werden. Eine kostspielige Operation (fast 200 Millionen Euro), die die Angestellten nicht durch eine Verringerung ihrer Zahl bezahlen wollen.

In der Zwischenzeit wurde eine parlamentarische Anfrage an den Minister für Mobilität gerichtet. Die Antwort von François Bausch über das Schicksal der Angestellten, aber auch über die Zukunft von Luxair und des Flughafens im Allgemeinen wird erwartet.

 

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