Verkehrsopfer: Bausch setzt auf einen Mix aus Aufklärung und Repression
Veröffentlicht
von
Jean-Claude Weishaar
am 28/07/2023 um 17:07
Luxemburg bleibt auf den Strassen, wie andere Länder auch, nicht vom “post-Covid-Effekt” verschont. Genau wie bei Europas Klassenbesten Dänemark und Schweden schnellte 2022 die Zahl der Verkehrsopfer nach oben. Die Zahl der Verkehrstoten lag bei 36, ein Plus von 67% gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der schwer Verletzten lag bei 267.
In einer Antwort auf eine parlementarische Anfrage von Nancy Kemp-Arendt spricht Mobilitätsminister François Bausch von “keinem guten Jahr”. In den meisten Fällen, wo Personen getötet oder verletzt wurden, waren zwei Autos verwickelt. Aber auch auf Motorrädern kamen 8 Personen ums Leben.
Allerdings zeigt Bausch auch auf die geringe Größe des Landes hin und seine dadurch kleineren statistischen Werte, die größeren Schwankungen ausgesetzt sind. Man müsse Zahlen über einen längeren Zeitraum beobachten um Trends daraus zu schliessen, so Bausch. Tue man dies, so sei erkennbar, dass Luxemburg seit 2013 eine Reduktion von 20% der Verkehrsopfer verzeichnet.
Luxemburg auf Platz 9 im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich liegt Luxemburg dabei, auf eine Million Einwohner gerechnet, auf Platz 9.
Die meisten Unfälle sind in Luxemburg auf übertriebene Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer zurückzuführen. Um Alkoholmissbrauch vorzubeugen, seien die von der Staatsanwaltschaft angeordneten Kontrollen besonders wichtig. Bei der Geschwindigkeit seien dagegen die. automatischen Radare am effektivsten. Die besten Ergebnisse würden bei Streckenradaren erzielt, so der Minister. Als Beispiel führt er die an, wo es seit Inbetriebnahme des Radars auf dessen Höhe keinen schweren Unfall mehr gab. Daher wurde dieses Modell an Radaren auch auf Autobahnen umgesetzt.
Generell sei es so, dass man auf kontinuierliche Massnahmen setzen muss, um langfristige Ergebnisse in puncto Verkehrssicherheit zu erzielen, erklärt Bausch. Diese würden sich aus einem Mix aus Ausbildung, Prävention und Repression zusammensetzen.
Der Minister betont dabei, es sei notwendig, die Bevölkerung immer wieder auf die Gefahren im Strassenverkehr hinzuweisen. Um das Thema der hohen Geschwindigkeit anzugehen, werde das Mobilitätsministerium zusammen mit der Sécurité routière im kommenden Herbst eine neue Kampagne starten. Dazu seinen permanent Verkehrskontrollen notwendig, um sowohl Geschwindigkeit als auch Alkohol am Steuer entgegenzuwirken. Diese Kontrollen würden sich auch auf die Benutzung des Handys am Steuer beziehen, da dies ein grosses Problem darstelle.
Lesen Sie mehr über das, was auf Luxemburgs Strassen passiert, in unserer Rubrik VERKEHR.
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