Das Gymnasium, das sich für die Jagd auf Bildschirme entschieden hat
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 07/07/2023 um 16:07
Im Januar 2023 erinnerte der luxemburgische Bildungsminister Claude Meisch an die Regeln, die in Schulen in Bezug auf Mobiltelefone gelten. Tolerieren ja, verbieten im Unterricht natürlich, aber die Nutzung außerhalb des Klassenzimmers nicht. In Mersch beschloss das Lycée Ermesinde, noch wachsamer zu sein.
Es stimmt, dass die Direktion der autonomen öffentlichen Schule die Bildschirme eindeutig als Problem ansieht. Die Verantwortlichen sind der Meinung, dass sich die Digitalisierung des Alltags ebenso wie die Mangelernährung negativ auf den Kooperationsgeist, das Denken und den Sinn für Forschung auswirkt, die sie bei jedem Jugendlichen gerne sehen würden.
Daher der Wille, die Nutzung von Bildschirmen nicht nur für Schüler, sondern auch für Personal und Lehrer einzuschränken. Eine Schulrevolution in einer Welt, die immer mehr zum 2.0-Universum wird!
Eine Distanz herstellen
Schülerinnen und Schüler der Unterstufe müssen ihre Mobiltelefone sofort nach ihrer Ankunft abgeben. Das Gerät wird am Ende des Tages wieder abgeholt. Bei den älteren Schülern wird das Vertrauen ausgesprochen und das Handy den Jugendlichen überlassen (außer bei Verstößen gegen die neuen Regeln). Auch für sie gilt, dass sie ihr Telefon, Tablet oder Handy auf dem Campus in keinem Fall benutzen dürfen.
Gegenüber RTL erklärte Jeannot Medinger, der Direktor des Gymnasiums, diese Regeländerung: “Wir haben festgestellt, dass die Schüler, vor allem zwischen 12 und 16 Jahren, sehr viel mit digitalen Geräten arbeiten. Das isoliert sie ein wenig, wie durch den Saugeffekt ihres Telefons (…) Außerdem ist die Kommunikation, die sie auf diese Weise erzeugen, ein wenig billig und monoton. Mit der Zeit verlieren sie auch den Reflex, Fragen zu stellen und sich bei einem Kollegen oder einem Spezialisten zu erkundigen, wenn sie eine Frage haben. Mehr klicken, weniger reden!
Damit sich die Schüler selbst dieser “digitalen Abschottung” bewusst werden, hatte das Gymnasium die gute Idee, die Jugendlichen des internen Unternehmens LITe in die Überlegungen zur neuen Nutzung dieser Werkzeuge einzubeziehen. Denn in den Augen der Schulleitung kommt es nicht in Frage, die Vorteile dieser Technologie zu verunglimpfen.
“Es ist unbestreitbar, dass Laptops, Handys und Tablets “enorme Möglichkeiten” bieten. Aber um diese Systeme “intelligent und effizient” zu nutzen, muss man sich mit dem Thema auseinandersetzen.
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