Nach dem Triple-A-Rating von Moody’s und Standard And Poor’s (S&P) im März dieses Jahres hat nun auch Fitch das Kreditrating mit stabilem Ausblick bestätigt. Die drei wichtigsten Ratingagenturen bewerten Luxemburg einstimmig.

Dieses höchstmögliche Rating spiegelt die soliden wirtschaftlichen Fundamentaldaten des Landes und die Angemessenheit der verfolgten Haushaltspolitik wider. Die Rückzahlungsfähigkeit wird für das Großherzogtum Luxemburg bestätigt.

Die Kaufkraft bleibt erhalten

In einem von der Konjunkturabschwächung geprägten Umfeld ist die Agentur der Ansicht, dass die von der Regierung umgesetzten Unterstützungsmaßnahmen („Energiedësch und Solidaritéitspäk“) es ermöglicht haben, die Kaufkraft der privaten Haushalte aufrechtzuerhalten, was die Inlandsnachfrage, einen wichtigen Wachstumsfaktor, ankurbelt.

Lesen>Der letzte Index 2023 schneller als erwartet

Die Verengung der Finanzmärkte könnte sich jedoch auf die privaten Investitionen auswirken, während die Energiewende und der digitale Wandel, die Zugänglichkeit von Wohnraum und die Infrastruktur weiterhin Prioritäten der Regierung bleiben und die öffentlichen Investitionen weiter ankurbeln werden.

Die Agentur stellt fest, dass der Inflationsdruck trotz eines in den letzten Monaten verzeichneten Abwärtstrends bei der Kerninflation (Inflation ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) weiterhin hoch ist.

Die Solidität des luxemburgischen Finanzsektors

Der Finanzsektor, die tragende Säule der Wirtschaft, bleibt solide: Fitch weist darauf hin, dass die hohe Kapitalisierung, Rentabilität und Liquidität der Banken des Landes es ihnen ermöglichen sollte, die Folgen eines möglichen Zinsschocks zu bewältigen.

Die umsichtige Finanzpolitik Luxemburgs bleibt einer der Schlüsselfaktoren in der Einschätzung der Ratingagentur, die davon ausgeht, dass die Staatsverschuldung unter der Schwelle von 30 % des BIP bleiben wird.

Schließlich betont die Agentur die Bedeutung der politischen Stabilität des Landes, der Rechtsstaatlichkeit sowie der Qualität der Vorschriften und starker Institutionen.

Der Kommentar der Finanzministerin Yuriko Backes

Die Bestätigung der Höchstbewertung „AAA“ durch Fitch ist eine hervorragende Nachricht. Es zeugt von den soliden wirtschaftlichen Grundlagen und der verantwortungsvollen Haushaltspolitik der Regierung, insbesondere im Hinblick auf die Maßnahmen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der Kaufkraft der Haushalte. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass der Staatsrat diese Woche grünes Licht für die Wirtschaftssteuergutschrift gegeben hat. Diese Flaggschiffmaßnahme des Solidaritéitspak 3, die darauf abzielt, den Anstieg der Lebenshaltungskosten auszugleichen, könnte somit bereits vor Beginn des Sommers von der Abgeordnetenkammer verabschiedet werden.

Wie hat Fitch die Nachbarländer bewertet?

Die Staaten legen großen Wert auf diese Ratings. Denn wenn die Ratings sinken, dürften die Kreditzinsen an den Finanzmärkten steigen. Frankreich verschuldet sich derzeit zu 3 % und könnte laut einigen Analysten auf 3,5 oder sogar 4 % steigen. Deutschland verschuldet sich derzeit zu 2,5 %, weil seine Staatsfinanzen dort besser verwaltet werden.

Hier sind die Bewertungen der 3 Grenzländer Luxemburgs nach Angaben der Ratingagenturen.

Frankreich ging von AA auf AA- über. Die Agentur verweist insbesondere auf die jüngsten Spannungen im Land. Belgien erhält ebenfalls ein AA- und Deutschland erhält wie Luxemburg ein AAA.