Zugegeben, es sind immer noch nicht die Werte von vor Covid. Aber als die CFL ihre Bilanz für 2022 vorlegte, konnte sie zufrieden hupen: Das Publikum ist wieder in den luxemburgischen Zügen. Und das (seit langem gesteckte) Ziel, mehr als 30 Millionen Fahrgäste pro Jahr zu befördern, ist bis 2035 immer noch erreichbar.

Das Jahr 2022 endete für die Compagnie des chemins de fer luxembourgeois mit 22 Millionen Fahrgästen, die in ihren Waggons befördert wurden. Dazu kommen noch die 3,4 Millionen Fahrgäste der eingerichteten Buslinien. Kurzum, der größte Arbeitgeber (fast 5.000 Mitarbeiter) und der größte Personalbeschaffer des Großherzogtums sieht wieder gut aus.

Der kostenlose Schienenverkehr trägt also Früchte, ebenso wie die Erhöhung der Transportkapazitäten und die Verlagerung von Autofahrern auf die Schiene, . Die Zunahme der Reisenden um ein Drittel innerhalb von zwölf Monaten (+ 6 Mio. Personen) ist ein Beweis dafür.

Pünktlichkeit wie ein Uhrwerk

Es gibt übrigens keine Linie, die diesem Phänomen der Anziehungskraft entgeht. Ob in den Norden, Süden, Westen oder Osten des Landes oder in die Grenzländer, jedes Ziel zieht mehr und mehr Menschen an. Mehr Menschen, mehr Züge im Einsatz, aber ohne dass dies die Pünktlichkeit des Dienstes beeinträchtigt.

So meldet die CFL immer noch eine Regelmäßigkeit wie ein Uhrwerk für ihr Netz: mit 90,5% der Züge, die pünktlich ankommen. Und selbst im Jahr 2022 wurde der Durchschnitt der luxemburgischen Gesellschaft "durch Streiks auf den benachbarten Schienennetzen" beeinträchtigt, aber auch durch einen Kapazitätsrückgang "bei der Fortführung wichtiger Infrastrukturprojekte sowie durch technische und betriebliche Probleme", gibt ihr Generaldirektor Marc Wengler zu.

Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie pünktlich die Linien ohne diese "Zwischenfälle" gewesen wären... Immerhin wollen die CFL noch besser werden und bis 2024 die "Mindestquote" von 92 % der Verbindungen erreichen, die zur angekündigten Zeit bedient werden. Die Kunden werden dies zu schätzen wissen, auch wenn einige Linien weiterhin problematisch sind, was die Einhaltung der Fahrpläne betrifft.

Der Grund, warum die Gesellschaft so zuversichtlich in die Zukunft blicken kann, ist, dass sie sich auf zwei solide Schienen stützen kann. Die erste ist die finanzielle: Der Staat hat die Bereitstellung von 7 Milliarden Euro für den Bahnbetreiber beschlossen. Diese Summe ist für den Zeitraum 2025-2039 gesichert.

Und dann wird die CFL nicht mehr lange zögern, ihr neues Material, die zweite Schiene, in Betrieb zu nehmen. Dabei wird es sich um Züge handeln, die über mehr Fahrgastkapazität verfügen und von vornherein zuverlässiger sind. Diese Coradia Stream High Capacity-Triebwagen befinden sich noch in der Testphase und sollen nächstes Jahr in den "kommerziellen" Einsatz gehen. Das sind 34 brandneue Züge, die in den kommenden Jahren schrittweise eingesetzt werden sollen.

Im Jahr 2023 planen die CFL Investitionen in Höhe von rund 326 Mio. €. Sowohl auf den 630 Kilometern der nationalen Strecken als auch in die Ausstattung. Beispiele hierfür sind eine neue P+R-Anlage in Troisvierges im Norden des Landes, die Erweiterung des Hauptbahnhofs in der Hauptstadt um zwei Bahnsteige (Fertigstellung 2025), eine neue integrierte Leitstelle in Ettelbrück oder auch die Fortsetzung des Ausbaus des künftigen multimodalen Verkehrsknotenpunkts Howald (2026).