Die Nordsee zum größten grünen Kraftwerk Europas zu machen, ist das Ziel der neun Länder, die sich am Montag, dem 24. April, im belgischen Ostende versammelt haben. Eine Versammlung von neun Ländern, bei der die gesamte Großregion vertreten ist.

Ziel dieses außerordentlichen Gipfels: Luxemburg, Belgien, Deutschland und Frankreich sowie die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Dänemark, Norwegen und Irland sollen eine solide und nachhaltige Zusammenarbeit vereinbaren, um die Entwicklung der Windenergie vor ihren Küsten zu beschleunigen, vor allem in der Nordsee, aber auch in der Irischen See, der Ostsee und im Atlantik.

Wie lautet das Ziel?

Der belgische Premierminister Alexander De Croo erklärte, was auf dem Spiel steht: “Gemeinsam wollen wir bis 2050 rund 300 Gigawatt (GW) erzeugen” – zehnmal mehr, als die bereits in Betrieb befindlichen Offshore-Windkraftanlagen derzeit produzieren. Erster Schritt: Vervierfachung des derzeitigen Bestands innerhalb von sieben Jahren, also bis 2030.

Und die Zahlen sind beeindruckend mit geschätzten Kosten für dieses riesige Projekt in Höhe von 800 Milliarden Euro (Schätzung der Europäischen Union für 2020), aber auch 250.000 Arbeitsplätzen (gegenüber derzeit 80.000).

Die Rolle Luxemburgs

Luxemburg ist das einzige Land, das an diesem großen Treffen teilnimmt, das keine Seegrenze hat. Dennoch hat sich das Land schon vor langer Zeit den erneuerbaren Energien zugewandt.

Im Januar 2022 hatte Energieminister Claude Turmes beispielsweise ein Kooperationsabkommen mit Dänemark unterzeichnet, um eine künstliche Energieinsel in der Nordsee zu schaffen (ein Projekt im Wert von fast 30 Milliarden Euro). “Diese Insel wird mit Hunderten von Offshore-Windkraftanlagen verbunden sein und es ist geplant, dort 10.000 bis 12.000 Megawatt Windkraft zu installieren”, erklärte der Minister damals in der französischen Wirtschaftszeitung La Tribune im Detail.

Auf dem Gipfel in Ostende präsentiert sich Luxemburg also sowohl als wichtiger Projektfinanzierer, aber vor allem als einer der sehr guten Schüler im Bereich der erneuerbaren Energie auf See.