Luxemburg ist kein Freund von Pflanzenschutzmitteln. Und es hat die Absicht, deren Einsatz bis 2030 um 50% zu reduzieren. Und die “Anstrengungen” werden sich nicht nur auf die Landwirte beziehen, sondern auch auf Privatpersonen, die Garten und Gemüsegarten mit chemischen Behandlungen “pflegen”, die nicht unbedingt gesund sind.

Aus diesem Grund hat der Landwirtschaftsminister gerade eine starke Geste angekündigt: die Rücknahme der meisten im Handel erhältlichen PSM (Pflanzenschutzmittel). Claude Haagen warnte: “Etwa 130 PSM sind für den Verkauf an die Allgemeinheit zugelassen, etwa zwei Drittel davon werden die neuen Zulassungskriterien nicht mehr erfüllen. Sie werden aus den Regalen von Hypermärkten, Garten- und Heimwerkermärkten verschwinden.

Und schon jetzt ist der Termin bekannt: 1. Januar 2024. Zu diesem Zeitpunkt dürfen Privatpersonen also nur noch Produkte (vom Typ Herbizid, Fungizid, Insektizid, Akarizid, Pflanzenabwehrstimulator oder chemischer Mediator) erwerben, deren Wirkstoffe von der Europäischen Kommission als “mit geringem Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier und für die Umwelt” eingestuft wurden. Dieselbe Zulassung gilt für PSM, die für den ökologischen Landbau geeignet sind.

Der Sprëtzpass ist Pflicht

Weniger Pflanzenschutzmittel in den Regalen, aber auch strengere Anwendungsregeln für die noch verwendbaren PSM. Unkrautvernichtungsmittel dürfen beispielsweise nicht mehr in Garagenschrägen, Innenhöfen oder Treppenabgängen im Freien eingesetzt werden.

Der Minister nennt einen Grund dafür: “In bestimmten Situationen können PSM das Oberflächenwasser verunreinigen. Deshalb wird die Verwendung aller Arten von PSM auf versiegelten Flächen, die an ein Regenwassersammelsystem angeschlossen sind, verboten.

Der Verkauf, der Kauf und die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln für den professionellen Gebrauch bleibt den Inhabern eines Sprëtzpass vorbehalten. Dabei handelt es sich um das vom Ministerium ausgestellte Zertifikat für die sichere Anwendung von PSM nach einer speziellen Schulung für die betroffenen Landwirte.

Diese Ankündigung erfolgte drei Wochen, nachdem Luxemburg in seinem Verbot von Roundup und anderen Produkten auf Glyphosatbasis auf seinem Territorium vor Gericht verloren hatte. Als erstes europäisches Land, das diese Entscheidung (im Jahr 2021) getroffen hatte, musste das Großherzogtum in dieser Frage einen Rückzieher machen.

Als erste Reaktion hat der Landwirtschaftsminister sofort die Prämien, die den Bauern angeboten werden, die darauf bedacht sind, diese Produkte auf ihren Betrieben (Felder, Weinberge, Gemüseanbau) nicht mehr zu verwenden, vorübergehend neu bewertet.