Auf der Waage hat Luxemburg zugenommen. Innerhalb eines Jahres ist die Bevölkerung um 15.412 Männer, Frauen und Kinder gewachsen. Damit ist die Bevölkerung auf 660.809 Einwohner angewachsen. Bei diesem Tempo könnte die Millionengrenze schon vor 2050 erreicht werden.

Das für einen Kleinstaat außergewöhnliche Bevölkerungswachstum (+2,4% in einem Jahr) ist auf die wirtschaftliche Dynamik des Landes zurückzuführen. Aber es ist auch der wirtschaftliche Kontext, der den immer sichtbarer werdenden Wegzug von Einwohnern aus dem Land zu beschleunigen scheint. Übermäßig hohe Mieten und hohe Lebenshaltungskosten reichen nicht mehr aus, um Bürger, die ihren Wohnsitz – sei es durch Geburt oder Wahl – im Großherzogtum gewählt haben, zu halten.

Die Nachbarregionen bemerken diesen neuen Strom von Familien, die aus dem Großherzogtum kommen, um sich niederzulassen. Auf belgischer Seite in der Provinz Luxemburg, auf französischer Seite in den Regionen Moselle oder Meurthe-et-Moselle. Die erste Folge: ein Anstieg der Immobilienpreise…

Mitte 2022 schätzte das Statec übrigens, dass von allen im Ausland lebenden Großherzogtümern etwa 🇫🇷 31.000 über eine Adresse in Frankreich, 🇧🇪 26.000 in Belgien und 🇩🇪 19.500 in Deutschland verfügten.

Auch zum Arbeiten

Laut Statec setzte sich die Gruppe der Emigranten (Bevölkerung, die Luxemburg verlässt und sich in einem anderen Land niederlässt) im Jahr 2022 wie folgt zusammen: 3.547 Einwohner portugiesischer Herkunft, 3.273 Luxemburger und 2.565 Franzosen. Da im vergangenen Jahr “nur” 1.582 Luxemburger die Rückreise antraten, fällt der Wanderungssaldo für diese Kategorie negativ aus.

Der Minister für Wohnungsbau wurde kürzlich auf die Frage nach dem Gewicht dieser "Grenzflucht" angesprochen. Henri Kox hatte auf eine parlamentarische Anfrage hin keine Zahlen genannt. Es sei nicht seine Aufgabe, behauptete er und verwies stattdessen auf die Steuer- und Sozialbehörden, um herauszufinden, wer wo lebt.

Im Laufe der Jahre hat sich jedoch eine Gewissheit herauskristallisiert. Ein schwaches, aber immer präsentes Signal: Da 212.000 Grenzgänger zum Arbeiten ins Großherzogtum kommen, gibt es auch das umgekehrte Phänomen. So pendeln jeden Tag etwa 13.000 Arbeitnehmer aus Luxemburg zur Arbeit jenseits der Grenze.

Die Zahl ist jedoch etwas irreführend, da die meisten dieser "Ausreisenden" in Wirklichkeit internationale Beamte sind, die im Dienst von europäischen Institutionen oder internationalen Organisationen stehen, die tatsächlich in Luxemburg ansässig sind.

In der physischen Realität wird gemeinhin davon ausgegangen, dass 1.600 Luxemburger tatsächlich in eines der drei Nachbarländer wechseln, um dort ihren Beruf auszuüben. Das ist zwar nur eine kleine Zahl, aber sie steigt stetig an. Die Glücklichen sind immer entgegen der Fahrtrichtung im Stau!