In dem Eifelort Schuld in der Nähe von Adenau im Landkreis Ahrweiler sind in der Nacht infolge des Starkregens und des damit verbundenen Hochwassers sechs Häuser eingestürzt.

Viele Menschen vermisst – erste Tote bestätigt

Nach Angaben der Polizei und dem SWR werden derzeit etwa nrund 70 Menschen vermisst.
Am Morgen die traurige Nachricht: Es sind bereits 18 Tote geborgen worden.

Etliche weitere Häuser sind einsturzgefährdet.

Die Koblenzer Polizei hat unter der Nummer 0800-6565651 eine Personenauskunftsstelle eingerichtet. An diese könnten sich Angehörige von Vermissten wenden, hieß es. Die Beamten bitten um Videos und Fotos, die Hinweise auf die Gesuchten und mögliche weitere Tote im Kreis Ahrweiler geben könnten.

Ort bei Trier von der Außenwelt abgeschnitten

Wegen des Hochwassers sind alle Zufahrtswege zur Gemeinde Kordel im Kreis Trier-Saarburg abgeschnitten.
Der Ort mit rund 2.000 Einwohnern sei momentan nicht erreichbar, sagte ein Kreissprecher am Donnerstag.
Überflutet ist auch inzwischen der Ortskern von Trier-Ehrang.
Auch das Krankenhaus musste evakuiert werden.
Polizei und Stadt Trier bitten, sich an Evakuierungsdurchsagen zu halten.

In der Sauer wurden dem Landkreis Trier-Saarburg bereits mehrere Personen treibend entdeckt, deren Rettung sich als äußerst schwer gestaltet.

 

Die Bundeswehr ist auch in Kordel im Einsatz. Foto: Kreis Trier-Saarburg

 

Auch NRW schwer getroffen

Nach den Unwettern und starken Regenfällen der vergangenen Tage gibt es insbesondere in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vielerorts Hochwasser und Überschwemmungen.
Viele Menschen müssen evakuiert werden, oder sie sitzen in ihren Häusern fest, die vollständig von Wasser umschlossen sind.

Pegel steigen weiter

Zahlreiche Kreise haben den Katastrophenfall augerufen.
Die Pegel von Flüssen und Bächen sind innerhalb kürzester Zeit um mehrere Meter gestiegen.
Sie wird im Laufe des Tages auch in Trier die Mosel einen Pegel von über neun Meter erreichen.
Hier geht es zu den aktuellen Hochwasserständen.

Heftiger Regen hat auch  in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt – bei Einsätzen im Märkischen Kreis sind dabei zwei Feuerwehrmänner gestorben.
In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes nach dem Starkregen ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben.

Ab Donnerstagnachmittag muss im Westen mit weiteren Niederschlägen gerechnet werden.

Viele Straßen in der Großregion sind gesperrt.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat bestürzt auf die Überschwemmungen reagiert.
Das Unwetter habe das Land hart getroffen, schrieb sie auf Twitter.
Sie bange mit allen, die in Gefahr seien. Ihr Dank gelte allen Helferinnen und Helfern, Feuerwehren und Einsatzkräften, die unermüdlich mit großem Einsatz gegen die Wassermassen kämpften.

Dreyer fordert Hilfe vom Bund

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht bei den finanziellen Hilfen für die Unwettergebiete auch den Bund in der Pflicht.
Nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Mainz sagte Dreyer, die Schäden in den Kommunen in Rheinland-Pfalz seien immens.
Das könne das Land nicht alleine auffangen.
Sie sei deswegen dankbar, dass Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sich noch heute selbst einen Eindruck machen werde im Katastrophengebiet.